Queerness, Affekte und Eigensinn in Grimmelshausens Courasche (1670)
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Ausgehend von der Überlegung, dass Grimmelshausens Courasche (1670) trotz einer konservativen Botschaft ein epistemisch subversives Sujet bietet, analysiert der Beitrag den Roman mithilfe von Sara Ahmeds queerer Affekttheorie. Grimmelshausens Protagonistin geht einen bösen Weg, der sie weit von den vorgeschriebenen Pfaden der christlichen Weltordnung abbringt, ihr jedoch auch eine kreative Politik der Verweigerung ermöglicht, etwas anderes sehen, spüren und erschaffen zu können. Courasche kann ihre hässlichen Gefühle nicht beherrschen, was dazu führt, dass sie die Räume, Objekte und Sprechweisen der Weltordnung auf eine queere Weise nutzt. Ebenso queer ist die Slapstick-Ästhetik des Romans, die in Momenten affektiver Entgleisung zum Tragen kommt. Courasche zensiert sich nicht selbst, um der Dominanzgesellschaft anzugehören, worauf diese mit disziplinierender Gewalt reagiert, damit Anständigkeit wiederhergestellt ist. Doch Courasche leistet Widerstand gegen die voyeuristischen Blicke der anderen. Sie bewahrt sich Eigensinn, indem sie Bedeutungen produziert, deren Zeit noch nicht gekommen ist und die die Christenmenschen nicht verstehen.
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1756-1183